In Baumärkten und anderen Fachgeschäften werden Mittel zur Schimmelentfernung angeboten. Hier sollten Sie ganz genau, besonders für die Anwendung im Kinderzimmer und Schlafräumen, auf die
Inhaltstoffe achten. Einige dieser Mittel bekämpfen zwar den Schimmel, jedoch kann es sein, dass Sie sich mit der Anwendung dieser Schimmelbekämpfungsmittel weitere Schadstoffe ins Haus holen, die
weit gefährlicher sind als der Schimmel selbst.
Chemische
Anti-Schimmelmittel sind mit Vorsicht anzuwenden!
Gegen einen Schimmelpilzbefall werden in zahlreichen Veröffentlichungen ganz unterschiedliche Hausmittel wie Spiritus, Essigessenz, Salmiakgeist,
Kalkmilch bzw. Kalkschlemme, Salzsäure, Alkalische Peressigsäure, Sodalösung, Wasserstoffperoxid, koloidales Silber, Borax-Lösung u.a. angegeben. Daneben gibt es zahlreiche Anti-Schimmelmittel in
Drogerie- und Baumärkten mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen.
Man darf Mitteln mit Inhaltsstoffen, die dem Schimmelpilz
als Nahrungsgrundlage dienen können, mit der nötigen Skepsis gegenübertreten. Dazu gehören Mittel mit organischen Bestandteilen (kohlenstoffhaltig), wie Zellulose oder Stärke. Ebenso ist
Skepsis gegenüber Mitteln mit Inhaltsstoffen angebracht, die einen saueren bis schwach basischen pH-Wert (bis etwa 8) hinterlassen.
Hausmittel
- Die vielfach empfohlene Behandlung mit Essigessenz oder
einer Essiglösung ist nicht sinnvoll. Essigsäure begünstigt sogar langfristig die Schimmelbildung, weil sich infolge der Neutralisationsreaktionen mit dem meist basischen Untergrund der pH-Wert von
zunächst etwa 2,5 auf bis zu 8 entwickelt - ein Bereich, der für das Schimmelwachstum optimal ist. Außerdem werden kalkhaltige Baustoffe durch die Essigsäure angelöst.
- Unbestritten ist die sichere Wirksamkeit von Alkohol
(Spiritus, Iosopropanol) in einer Konzentration von 70 bis 80%. Allerdings ist Alkohol leicht flüchtig und deshalb nur als direkt wirkendes Abtötungsmittel geeignet. Zu beachten ist ferner, dass
hochprozentiger Alkohol und seine Dämpfe stark feuergefährlich sind, deshalb nur geringen Mengen (100ml) in den Raum bringen und gut lüften. Bedenkliche Rückstände bleiben
keine.
- Ebenso gut und wirksam ist Wasserstoffperoxid H2O2 (3
bis 10%ig), ein altbewährtes Deinfektionsmittel. Bei Wasserstoffperoxid ist allerdings das Haltbarkeitsdatum zu beachten. Ohne Stabilisatoren zersetzt sich H2O2 rasch und wird unbrauchbar. Mit
Stabilisatoren kann man etwa von einer Haltbarkeit bis zu einem Jahr ausgehen. Stabilisiertes Wasserstoffperoxid erhält man als 10% Lösung in der Apotheke.
- Alkohol und Wasserstoffperoxid nennt auch der
Schimmelpilzratgeber des Umweltbundesamtes als geeignete Mittel.
- Einer Borax-Lösung wird eine befriedigende Wirkung als
direktes Abtötungsmittel bescheinigt (Test), eine gute Wirkung wird Borax-Lösung als langzeitwirkendes Mittel (nach einer Behandlung mit Wasserstoffperoxid) nachgesagt.
Gegen Schimmelpilz durchaus wirksame Mittel aus Drogerie
und Baumarkt enthalten zum Teil gesundheitlich bedenkliche Substanzen, so z.B.
- Natriumhypochlorid (Chlorbleichlauge, Aktiv-Chlor);
Natriumhypochlorid darf keinesfalls zusammen mit sauren Reinigern wie Essigreinigern oder Badreinigern verwendet werden, da es dabei zur Freisetzung von gesundheitsgefährdenden Chlor kommen
kann.
- Tenside, quartäre Ammoniumverbindungen sollen die
Zellwände von Schimmelpilzen zerstören . Die Substanzen sind häufig Haut und Augen reizend, zudem können sie sensibilisierend wirken. Aufgrund der Depotwirkung können sie einen erneuten Befall
verzögern. Sie sollten nur in Ausnahmefallen in kritischen Räumen angewendet werden, die nicht zu Daueraufenthaltsbereichen zählen, aber besonders anfällig für Schimmelbefall sind.
- Formaldehyd als Stabilisator bzw. Konservierungsstoff,
krebserregend
- Carbendazim: im Verdacht, die Fortpflanzungsfähigkeit zu
beeinträchtigen
- Isothiazollinonederivate: allergieauslösend
- Benzalkoniumchlorid: starkes Desinfektionsmittel,
allergieauslösend, Handschuhe!
- fungizide Substanzen: die Sporen nehmen beim
Keimen die Substanzen auf und werden am Wachstum gehindert; fungizide Zusätze (z.B. auch in Silikonen für Fugendichtungen) haben wegen der langsamen Abgabe an die Umgebung keine Langzeitwirkung;
werden so auch vom Menschen aufgenommen.
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